"Hier bin ich, ein lebendiges Exemplar, vielleicht das einzige,
das es jemals aus dem Land hinausgeschafft hat.
Die anderen sind noch immer in Albanien.“

Mit 19 Jahren schwört Hana im Norden Albaniens ewige Jungfräulichkeit. Dabei folgt sie, weil sie eine durch ihren Onkel vorgesehene Ehe nicht eingehen will, dem ungeschriebenen, nicht kodifizierten albanischen Gewohnheitsrecht Kanun. Umgeben von den Tieren, dem Wald, den Bergen und ihrem kranken Onkel wird sie zu Mark Doda. Nach dem Tod des Onkels - vierzehn Jahre später - fliegt Hana/Mark zu ihrer Cousine Lila nach Amerika. Das ist die einzige Möglichkeit, sich vom Gelübde loszusagen. Wie aber wird ein Raki trinkender, Kette rauchender Mark aus dem Norden Albaniens wieder zu Hana?

Elvira Dones
HANA
(Vergine giurata)
Roman
Aus dem Italienischen übertragen von Adrian Giacomelli
Deutsche Erstausgabe
Mit einem Nachwort von Ismail Kadare
- Aus dem Albanischen von Hans-Joachim Lanksch
Broschur
252 Seiten
CHF 26.90 (UVP) / € (D) 19.- / € (A) 19.60
ISBN 978-3-906811-04-8
ISBN 978-3-906811-54-3 (E-Book)
Warengruppe 1112
Lieferbar mittlerweile in 5. Auflage

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Elvira Dones ist eine der hervorragendsten albanischen Autorinnen unserer Zeit!
Ismail Kadare

Mirko Schwanitz im Norddeutschen Rundfunk über den Roman
Link zur Rezension

Subtil und herausfordernd.
Helen Brown, Sunday Telegraph

"Ich habe schon lange kein Buch gelesen, das sich einerseits so flüssig liest und andererseits mich gleichzeitig so zum Nachdenken stimmt. Hana war eine äusserst spannende und eindrückliche Figur, die ich nur ungern nach der Lektüre in mein Büchergestell gerückt habe. Was Hana so spannend macht, ist, dass sie bis zum Schlüsselmoment eigentlich zwischen Ambivalenzen gelebt hatte und ich bis kurz vor dem Schluss ihre Entscheidung nicht richtig habe nachvollziehen können - was die Geschichte jedoch umso spannender gemacht hat."
Caroline Ullah, Orell Füssli Thalia AG, Filiale Bellevue, Zürich

"Hana Doda wird Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in den Bergen Albaniens geboren. Als sie zehn Jahre alt ist sterben ihre Eltern bei einem Busunglück. Fortan wächst sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Als junge Erwachsene zieht Hana in die Hauptstadt Tirana, studiert Literatur, kehrt jedoch bald wieder in ihr Bergdorf zurück, um sich um ihren im Sterben liegenden Onkel zu kümmern. Nach seinem Tod kann Hana nicht zurück an die Uni, aber als alleinstehende Frau kann sie auch nicht in ihrem albanischen Heimatdorf leben. Da sie es ablehnt, die von ihrem Onkel vereinbarte Ehe einzugehen, bleibt ihr keine andere Wahl, als nach dem alten albanischen Ehrenkodex Kanun den Schwur der ewigen Jungfräulichkeit zu leisten und fortan als Mann weiter zu leben. Sie wird zu Mark Doda, einem Kette rauchenden, trinkenden und schwer arbeitenden Kerl. Ihre Cousine, die in den USA lebt, bittet Hana mehrfach zu ihr in die Staaten zu kommen, um dort ein neues Leben als Frau zu beginnen. Endlich nach vielen Jahren kommt Hana dieser Bitte nach. Doch kann sie ihre alte Identität als Mann so einfach abschütteln? Hana ist ein wunderbares Buch, welches von den ersten Seiten an berührt. Es begeistert mit seiner feinen Sprache, der außergewöhnlichen Geschichte und den liebenswürdigen Figuren. Ich habe wirklich lange kein sooo schönes Buch mehr gelesen.
Ich mag die Sprache. Ich mag die Geschichte. Ich mag die Figuren.
Und ich möchte eigentlich gar nicht weiter lesen, weil ich nicht möchte, dass die Geschichte zu Ende geht.
Danke. Danke. Danke. Für dieses tolle, tolle Buch."
Jasmin Odabasi, Buchhandlung Bittner Köln

"HANA gefällt mir wirklich sehr gut. Irritierend, anregend, eine unglaubliche Geschichte mit einem feinen Gespür für die Brüche. Toll!"
Charlotte Nager, mille et deux feuilles - Buchhandlung zum Mittelmeer und mehr Zürich

"Mittlerweile habe ich die Geschichte von HANA gelesen und bin sehr berührt und bereichert.
Diese Geschichte hat mir eine Kultur und ein Land näher gebracht, von dem ich KEINE Ahnung hatte. Es gibt so viele Albaner bei uns, und ich wusste NICHTS über dieses Land!
Zudem hat mich die Geschichte berührt, weil HANA kein einfaches Los hat. Indem ich ihr, in ihrer Verwandlung folgen kann, erfahre ich Aspekte über das Menschsein im Allgemeinen und über das Frausein im Speziellen. Auf jeden Fall habe ich mich das ein oder andere Mal selber gesehen in dieser Frau, obwohl ich ihr Schicksal nicht teile. Dieses Buch hat, was ich von einem guten Buch erwarte: Ich bin nach der Lektüre schlauer und bereichert."
Gabriela Fernandez, Bider & Tanner - Kulturhaus in Basel

"Ich finde es beeindruckend! Dones hat mich in eine mir völlig fremde Welt entführt und damit die in meinen Augen vornehmste und sinnvollste Aufgabe (so es denn überhaupt so eine Aufgabe gibt) von Literatur, den Blick zu öffnen für Fremdes, jenseits des eigenen Erfahrungshorizonts Liegendes, erfüllt. Und das in einer einfachen und klaren Sprache, die wunderbar zu dem Erzählten bzw. den Lebensbedingungen und -umständen passt."
Holger Joel

"HANA ist so ein stilles und raumgebendes Buch, das in mir alles zum Tönen und Leuchten bringt. Danke dafür!"
Stefanie Neuhausen, Buchhandlung Feussner Köln

"HANA von Elvira Dones ist ein Buch, das jeden Leser länger beschäftigen wird."
Frau Pfingstl, Buchhandlung Moser Graz

"In eindrücklicher Sprache: Verwirrung - im positiven Sinn gemeint - , Horizonterweiterung, Überraschung, Faszinierung, Entdeckungen nicht nur von Frauen_ weltweit."
Nicola Poppe, Frauenbuchladen THALESTRIS Tübingen

"Eine bizarre und gleichzeitig anrührende Geschichte. Wer Neues entdecken will, findet es hier im Althergebrachten, sehr Fremden, in einer Welt, die uns verschlossen ist. In einer direkten Sprache mit starken Bildern erzählt."
Jürgen Horbach, buchreport express Rubrik: Empfohlen

"Was soll ich sagen: HANA ist sofort in meine Kategorie "Lebensbücher" gerutscht.“
Dorothee Winkler, Köln

"In den Bergen im Norden Albaniens herrscht auch in kommunistischen Zeiten eine archaische Welt, in der die Geschlechterrollen fest zementiert sind. Für Frauen gibt es gar keinen Bewegungsraum. Nur wenn sie Jungfrau sind und ganz ihrem Geschlecht entsagen, können sie übertreten und als Mann lebend männliche Rechte erwerben. So bestimmt es das Gewohnheitsrecht Kanun. Um für ihren schwerkranken Onkel Medikamente aus der Stadt besorgen zu können und einer Verheiratung zu entgehen, bleibt der jungen Hana keine andere Wahl, als einen Schwur abzuleisten und äußerlich zu einem Mann zu werden. Blitzschnell verwandelt sie sich in den fluchenden, trinkenden LKW-Fahrer Mark, der sich vor allem und jedem abschottet. Die literatur- und männerliebende Hana bleibt tief in ihrem Inneren verborgen. Erst viele Jahre später kann Mark über den Umweg des amerikanischen Exils versuchen, wieder zu Hana zu werden, das bedeutet zu einem begehrenden und begehrten komplexen Menschen. Das gestaltet sich alles andere als leicht. Um so erstaunlicher, wie mühelos und bravourös die Autorin diesen Prozess mit ihrem im Original auf Italienisch geschriebenen Roman beschreibt. Ein großes Lesevergnügen, das sehr zum Nachdenken über Gender anregt."
Stefanie Hetze, Buchhandlung Dante Connection Berlin

"Ein leider etwas unscheinbares (wenn auch haptisch schönes) Cover, was einen wahren Schatz verbirgt : HANA, von der albanischen Autorin Elvira Dones. Absoluter Lesetipp!"
Stefanie Diez, Buchhandlung Die Insel Berlin

"Das Buch hat mir beeindruckend eine Frauengeschichte erschlossen, die - wie so oft - davon erzählt, wie viel an Anstrengung, Leid und Kampf gefordert wird, um in manchen Ländern, resp. Kulturen ein freies Leben als Frau auch führen zu können."
Leonie Schwendimann, Buchhandlung zur Rose St. Gallen

"Hana imponiert mir sehr, insbesondere wie sie darauf beharrt, die jeweils nötigen Schritte in ihrer ureigenen Geschwindigkeit zu machen. Hana" ist eines unserer Lieblingsbücher und fand auch bei den Kundinnen viel Anklang."
Franziska Strauss, Buchhandlung am Stadtbach Bümpliz-Bethlehem

"Selten hat ein Buch mich so aufgewühlt, so schwer beeindruckt bin ich von HANA und Elvira Dones. Was für eine sonderbare Person, wie weit sie ist, trotz (oder wegen) ihres Umfelds, schon zu Beginn der Geschichte. Diesen schweren Weg den sie geht, so allein ist sie, und immer wieder denke ich, hoffentlich fühlt sie sich nun irgendwo angekommen.“
Auline Sanchez, Buchhandlung sec52, Zürich

"Elvira Dones, gebürtige Albanerin, hat eine Erzählweise zwischen Rückblick und Neustart gewählt und so den schweren Weg der Protagonistin mit all seinen Rückschlägen nachvollziehbar gemacht. Sie hat sich schon länger mit den sogenannten Schwurjungfrauen aus Albanien beschäftigt, von denen bis heute einige existieren sollen. Sie geben ihre geschlechtliche Identität auf, wenn es kein Familienoberhaupt mehr gibt, das sie vor männlichen Übergriffen beschützen kann, und erklären sich selbst zu einem Mann. Dies wird dann von der Dorfgemeinschaft akzeptiert, so sieht es der Kanun, das überlieferte Regelwerk, vor. Allerdings kennt dieser Kanun kein Zurück aus dem maskulinen Dasein, dafür die Blutrache.
Aus Dankbarkeit gegenüber ihrem sterbenden Onkel, aus Liebe zu ihm hat Hana diesen Weg beschritten. So konnte er ohne Angst um seine Nichte die Augen schließen, und sie musste keine Furcht vor Gewalt haben - sowohl in einer Ehe als auch unverheiratet, was sie in dieser Umgebung zum sexuellen Freiwild gemacht hätte.“
Silvia Ottow, neues deutschland, Bücher zum Verschenken

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